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Der Afghanischer Windhund

 

Der Afghanischer Windhund

  • Weitere Namen: Tazi, Balutschi-Windhund, Afghan Hound, Afghane
  • Herkunftsland:  Afghanistan
  • Gewicht: 20 bis 30 Kilogramm
  • Größe:  Bis zu 74 Zentimeter (Rüde)
  • Verwendung heute: Begleit-, Hüte- und Jagdhund / früher: Großwildjagd
  • Haar:  Langes, glattes Fell
  • Gestalt: Ein großer, sehr schlanker und sportlicher Hund
  • Farbe: Es sind alle Farben erlaubt, Häufig sind Rot, Schwarz und Brauntöne
  • Lebenserwartung:  Etwa 12  Jahre
  • Besondere Wesenszüge:  Ein sehr sanfter, sensibel und unauffälliger Hund, mit Jagdtrieb.

 

Der Afghanische Windhund, kurz Afghane, ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse, deren Rassestandard in Großbritannien entwickelt wird (FCI-Gruppe 10, Sektion 1, Standard Nr. 228).

Herkunft und Geschichtliches

Afghan-Hound, auf rhodesian ridgeback-bbDer Afghanische Windhund (afghanischThasi), ist eine der ursprünglichsten Windhundrassen aus dem Hochland des Hindukusch. Bereits um 4000 v. Ch. züchteten die Nomaden Afghanistans einen Typ von Hund, der heute als Vorfahr des Afghanischen Windhunds gilt. Dieser wiederum soll ursprünglich vom Nahen Osten nach Afghanistan gelangt sein, wobei der Körperbau, und hier speziell der Kopf, Ähnlichkeiten zum Persischen Windhund, dem Saluki, und dem kirgisischen Taigan aufweist. Durch die bisher unzureichende Quellenlage ist der genaue Ursprung nicht nachvollziehbar.

In seinem Ursprungsland Afghanistan wurde der Hund hoch geschätzt und teilweise wie eine Kostbarkeit behandelt. Dies ist leicht zu verstehen im Zusammenhang mit dem kargen Leben der Nomaden in den zerklüfteten Bergen, den weiten Steppen dieses Landes und seiner rauhen Natur, wo er als Jagdhund eingesetzt wurde und das Überleben seiner Besitzer sicherte. Hinzu kommt, dass er für die als Privileg geltende Beizjagd eingesetzt wird, um das Wild aufzujagen.

Nach einem Zeitungsbericht aus dem Jahre 1962 in einer Kabuler Zeitung, sind drei ursprüngliche Typen des Afghanischen Windhundsbekannt, der Bakhmull mit langem seidigem Haar, der glatthaarige Luchak und der ebenfalls glatthaarige mit langen Haaren an Beinen und Ohren Kalagh genannte Typ. In dem Bericht werden die unterschiedlichen Typen als eigenständige Rassen bezeichnet. Dabei ist nicht zu erkennen, ob es sich um eigenständige Populationen handelte oder die drei Typen auch untereinander stark vermischt wurden. Die Hunde wurden als so kostbar erachtet, dass sie wegen eines Exportverbotes aus dem Land geschmuggelt wurden. Britische Soldaten, die im zweiten Anglo-afghanischen Krieg kämpften, brachten erste Exemplare mit nach Europa. Mit der Hündin „Mortee“ wurde der ersteAfghanische Windhund auf einer Ausstellung in Bristol gezeigt. Nachdem mehrere Tiere der unterschiedlichen Typen dieses Windhunds nach England eingeführt waren und es verschiedene Rassestandards gab, legte der Standard von 1925 endgültig die Zucht auf den Typ desBergafghanen fest.

In den weiteren Jahrzehnten entwickelte sich der Standard vom einstigen Jagdhund immer mehr in Richtung Ausstellungstier. Das Haarkleid wurde länger und voller, so dass diese Hunde auf der Rennbahn keinen Erfolg mehr hatten. Dadurch gibt es unterschiedliche Zuchtlinen für die Präsentation auf Ausstellungen und die Verwendung auf der Rennbahn. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden besteht hauptsächlich in der Behaarung, die beim Rennafghanen deutlich kürzer ist. Besonders üppige und lange Behaarung zeigen Ausstellungshunde aus Zuchtlinien in den USA. Durch die Spezialisierung der Zucht auf Erfolge bei Windhunderennen oder bei Ausstellungen entstehen so sehr unterschiedliche Typen vom Afghanischen Windhund, der Rennafghane und der reine Showafghane. Es gibt aber auch Bewertungskategorien, bei denen die Erfolge von Ausstellung und Rennbahn zusammengefasst werden, und hierbei können nur im Standard ausgewogene Hunde gewinnen.

Beschreibung

Die Gesamterscheinung des Hundes soll Eleganz, Stolz und Würde zum Ausdruck bringen, aber auch die Kraft und die Schnelligkeit der Rasse erahnen lassen. Der Schädel ist lang und nicht zu schmal und weist einen langen Haarschopf auf. Für den eleganten und leicht federnden Gang achten die Züchter auf eine entsprechende Geometrie der Gliedmaßen. Das lange und seidige Fell darf alle Farben aufweisen, wobei die Farben Rot, Creme, Silber, Schwarz, Schwarzbraun, Silber-schwarz, Blau, elfenbeinfarben und Domino am häufigsten vorkommen. Kopf mit und ohne schwarzer oder blauer Maske. Für die Gesamterscheinung des Hundes ist auch das ungefähre Verhältnis 1:1 von Schulterhöhe und Länge des Hundes ausschlaggebend. Dabei liegt die Höhe des Widerrist bei Rüden zwischen 68–74 cm und bei Hündinnen zwischen 63–69 cm. Der Bauch soll aufgezogen sein und einen tiefen Brustkorb haben. Das Gewicht der Hunde dieser Rasse liegt zwischen 20–30 kg. Afghanen werden bis zu 12 Jahre und älter.

Wesen

Windhundtypisches Verhalten: Im Haus sanft, ruhig, unauffällig; draußen kann sich die Jagdleidenschaft durchsetzen. Das geht so weit, dass er in Wald und Flur nicht abgeleint werden kann. In der Regel ist er verträglich mit Artgenossen, kein Schutztrieb. Sein Gang gilt als stolz, was auch sein Wesen wiedergibt. Unabhängigkeit und absolute Ruhe sind Markenzeichen dieses Hundes in jeder Ausbildungsart. Jedoch sind Afghanen auch sehr sensibel und können bei falscher Handhabung misstrauisch gegenüber Fremden werden. Mit Kindern kommen sie gut klar, jedoch sollten diese auf Grund der Größe der Rasse schon etwas älter sein, um mit dem Hund alleine Gassi zu gehen.

Gesundheit

Die Afghanenmyelopathie ist eine vermutlich erblich bedingte Erkrankung des Rückenmarks, die zu einer vollständigen Gliedmaßenlähmung führt.

 

 

 

Dieses Rasseporträt basiert auf dem Artikel Afghanischer Windhund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, zur Liste der Autoren und Bilder.

 

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL) SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique)

 

ÜBERSETZUNG: Uwe H.Fischer, ergänzt und űberarbeitet Christina Bailey / Offizielle Originalsprache (EN).

URSPRUNG : Afghanistan. PATRONAT : Groβbritannien.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS : 13.10.2010.

VERWENDUNG : Windhund.

KLASSIFIKATION FCI:

  • Gruppe 10 Windhunde.
  • Sektion 1 Langhaarige oder befederte Windhunde.
  • Ohne Arbeitsprüfung

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:

Die ersten Afghanischen Windhunde kamen im frűhen 1900 Jahrhundert nach Groβbritannien und einer mit dem Namen Zardin gewann im Jahr 1907 in sensationeller Weise auf der Crystal Palace Schau in London. Die Rasse ist auch als der Tazi bekannt, welches die Ähnlichkeit zu einer russischen Rasse mit gleichem Namen erhärtet. Einer der typischsten Windhunde der Welt, der Afghanische Windhund, der, wie sein Name schon andeutet, von den afghanischen Bergen stammt, ist ein Jäger und wird jagen wenn er die Mőglichkeit dafűr bekommt. Heutzutage auch ein glamourőser Ausstellungshund, welcher Kraft und Ehrwűrdigkeit mit einem langen, seidenen Haar und zusätzlich mit einem orientalischen Ausdruck vereinigen muss.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

Vermittelt den Eindruck von Stärke und Würde, dabei Schnelligkeit und Kraft in sich vereinigend. Der Kopf wird stolz erhoben getragen.

VERHALTEN / CHARAKTER / WESEN :

Der östliche bzw. orientalische Ausdruck ist für die Rasse typisch. Der Afghane schaut jemanden an und durch ihn hindurch. Würdevoll und zurückhaltend, mit einem gewissen leidenschaftlichen Ungestüm.

 

KOPF / OBERKOPF

Schädel: Lang, nicht zu schmal, mit deutlich erkennbarem Hinterhauptbein. Richtig proportioniert und mit einem langen Haarschopf bedeckt.

Stopp : Geringfügig. GESICHTSSCHÄDEL Nasenschwamm: Vorzugsweise schwarz, leberfarben bei hellen Hunden erlaubt. Fang: Lang, mit Kiefern, welche die Fähigkeit zum Zupacken aufzeigen.

Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, d.h. daβ die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiss (von einer Ecke zur anderen) zulässig.

Augen: Bevorzugt dunkel, jedoch ist goldfarben nicht auszuschliessen. Nahezu dreieckig im Aussehen, dabei vom inneren zum äuβeren Augenwinkel geringfügig schräg nach oben verlaufend.

Ohren: Tief und weit hinten am Kopf angesetzt, dicht anliegend getragen. Mit langem seidigem Haar bedeckt.

HALS:

Lang, stark, wobei der Kopf stolz erhoben getragen wird.

 

KÖRPER

Rücken: Gerade, mäβig lang, gut bemuskelt. Lendenpartie: Gerade, breit und ziemlich kurz.

Kruppe: Leicht zum Rutenansatz hin abfallend. Hüftbeinhöcker ziemlich deutlich erkennbar und weit voneinander entfernt.

Brust: Angemessene Rippenwölbung, gute Brusttiefe.

 

RUTE :

Nicht zu kurz. Tief angesetzt und am Ende einfach geringelt. In der Bewegung hoch erhoben. Spärlich befedert.

 

GLIEDMASSEN VORDERHAND :

Schulter: Lang, schräg, gut zurückliegend, gut bemuskelt und stark, ohne dabei überladen zu wirken.

Oberarm : Lang und schräg. Ellenbogen: Von der Seite betrachtet lotrecht unter dem Widerrist, dicht am Brustkorb anliegend, weder nach innen noch nach auβen gedreht. Unterarm: Vorderläufe gerade und mit kräftigen Knochen. Vordermittelfuß: Lang und flexibel.

Vorderpfoten: Vorderpfoten stark und sehr groβ, sowohl in der Länge als auch in der Breite, mit langem, dichten Haar bedeckt, Zehen gewőlbt. Ballen gut auf dem Boden stehend.

 

HINTERHAND:

Allgemeines: Kraftvoll. Groβe Entfernung von der Hüfte zu den Sprunggelenken und vergleichsweise geringer Abstand zwischen den Sprunggelenken und den Pfoten. Knie: Gut gewinkelt und gut geformt.

Hinterpfoten: Lang, jedoch nicht ganz so breit wie Vorderpfoten; mit langem, dichten Haar bedeckt. Zehen gewölbt. Ballen gut auf dem Boden stehend.

GANGWERK: Flieβend und federnd in hochklassigem Stil.

HAARKLEID: Haar an den Rippen, an der Vor- und Hinterhand und an den Flanken lang und von sehr feiner Textur. Bei erwachsenen Hunden von den Schultern an rückwärts und entlang des Sattels kurz und dicht. Von der Stirn an nach hinten lang, mit einem markanten, seidigen Haarschopf (« top-knot »). Haar an dem Vorgesicht kurz. Ohren und Läufe gut behaart. Die Vordermittelfüße dürfen kahl sein. Das Haarkleid muβ sich natürlich entwickeln. Jeder Hinweis auf Schneiden oder Scheren ist zu bestrafen. Farbe: Alle Farben sind zulässig.

GRÖSSE :

Idealgröβe für Rüden : 68 bis 74 cm, für Hündinnen : 63 bis 69 cm.

 

FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

  • Aggressive oder űbermäβig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, műssen disqualifiziert werden.

 

N.B.

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.