UPdate 21. November 2011 / Dermoid Sinus Rhodesian Ridgeback & Thai Ridgeback
Dermoid Sinus beim Rhodesian Ridgeback & Thai Ridgeback
Es ist ein Entwicklungsschaden der Haut, dabei handelt es sich – einfach ausgedrückt – um ein röhrenartiges Gebilde, das von der Oberhaut bis zum Rückenmark reichen kann.
Diese Fehlbildung entsteht bereits in der frühen Embryonalentwicklung, ist also angeboren.
Im Grunde ist die Angelegenheit keine Katastrophe, da der Krankheitswert im Vergleich zu anderen Erbkrankheiten relativ gering ist: Ein ruhender DS beeinträchtigt den Hund nicht. Eine Entzündung ist jedoch sehr wahrscheinlich und diese kann große Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes führen. Da die Diagnose aber schon früh möglich ist und eine operative Entfernung des DS-Stranges dauerhaft Abhilfe verschafft, können Hunde die mit einem DS geboren wurden in weiterer Folge ganz normal leben.
Trotzdem darf das Problem nicht heruntergespielt werden! Eine OP ist immer mit Risiken und Schmerzen für den Hund verbunden und nicht zu letzt auch mit Kosten. Langfristig kann es kein wünschenswerter Zustand sein, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Thai Ridgeback Population zuerst operiert werden muss, bevor er ein normales Leben führen kann!
Leider weiß man noch nicht allzu viel über die Vererbung und mögliche züchterische Gegenmaßnahmen. Hinzu kommt, dass der Genpool der Rasse sehr klein ist und man so nicht allzu viele Möglichkeiten der Zuchtauswahl hat. Information ist daher der erste und wichtigste Schritt in die richtige Richtung.
Aus diesem Grund habe ich mich hier bemüht so viele Informationen wie möglich zusammen zu tragen! Da auf dem Gebiet derzeit viel geforscht wird, werde ich versuchen, die Texte immer so aktuell wie möglich zu halten! Vielleicht können wir in gar nicht allzu ferner Zukunft mit einem Gentest rechnen. Dieser wäre das einzige wirklich hilfreiche Werkzeug, das Problem züchterisch bekämpfen zu können.
Ein Spezialist, hat zum Thema Dermoid Sinus eine interessante Abhandlung geschrieben. Hier der Link dazu: DS – Laube
Zitat RR Züchterin Chimbazi:
„Es wäre vielleicht noch Wert zu schreiben, ein Dermoid Sinus ist NICHT mit einem offenen Rücken (Spina Bifida) gleichzusetzen.
Bei einem solchen handelt es sich um eine Neuralrohrfehlbildung (Spaltwirbel) welche in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten kann und welche besonders bei der Form spina bifida occulta mit einem Dermoid Sinus einhergehen kann. Wohlgemerkt beim Menschen.
Den Dermoid Sinus als eine Form des offenen Rückens zu bezeichnen ist falsch.
Es handelt sich, wie oben schon geschrieben und in dem von mir angegebenen Link genauestens erklärt, um eine stellenweise unvollständige Trennung des Ektoderms und des Neuralrohrs während der Embryonalentwicklung entsteht eine blind endende, schlauchartige Einstülpung der Haut, mit unterschiedlicher Tiefe und Öffnung zur Hautoberfläche.
Die Züchter, welche in einem SKG (Schweiz) VDH (Deutschland) oder einem der anderen dem FCI angeschlossenen Verbände züchten, sollten natürlich mit dem ertasten eines DS vertraut sein. Zumindest wird dies auch in den vorgeschriebenen Züchterschulungen gelehrt.
Spätestens der oder die Zuchtwarten welche den Wurf kontrollieren und abnehmen, wissen genau, wie man einen DS zu finden hat.
Ein Welpe, welcher einen DS mitbringt, sollte möglichst schnell, meiner Meinung nach noch beim Züchter operiert werde.
Da viele Tierärzte mit dem Dermoid Sinus und dessen Behandlung nicht vertraut sind, ist es wichtig, sich an einen erfahrenen Operateur zu wenden.
Ein solch operierter Welpe wird, vorausgesetzt, der Tierarzt hat seinen Job richtig gemacht, Zeitlebens keine Auswirkungen den DS betreffend mehr haben.
Natürlich ist ein DS Hund von der Zucht auszuschließen.
Wie auch schon erwähnt kommt der DS gehäuft bei den Ridgetragenden Rassen Rhodesian-Ridgeback, sowie Thai-Ridgeback vor, aber auch immer wieder bei anderen nicht Ridgetragenden Rassen. Auflistung der Rassen z.B. Boxer, Golden Retriever, Cockerspaniel, Shih Tzu usw…
Dennoch ist es nicht zu verleugnen, das die Ridgetragenden Rassen ungleich stärker davon betroffen sind.
Einer der Gründe, weshalb einer der 3 Deutschen VDH Zuchtbetreuenden Vereine ( E.L.S.A.) eine Studie beantragt und vom FCI genehmigt bekommen hat, eine Zuchtreihe mit jeweils einem ridgelosen Rhodesian Zuchtpartner durchzuführen um das auftreten des DS im Zusammenhang mit dem Ridge zu erforschen.
Ergebnisse stehen noch aus, da es sich naturgemäss um eine Langzeitstudie handelt!“