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Der Hund hat ähnliche Gene wie der Mensch!

Rhodesian Ridgeback Züchter Kennel Tussangana mbey'n

Update 23. November 2012 / Der Hund hat ähnliche Gene wie der Mensch!


Ich zitiere einen Bericht aus der °Bernhardiner-Info°: 

„Hund hat ähnliche Gene wie der Mensch

Das Wissen um die Genetik des Hundes  liegt nicht mehr weit zurück. Der Schwerpunkt internationaler Forschung liegt auf der Suche nach Erbanlagen, die Gesundheitsmerkmale des Hundes beeinflussen. Hierbei zeigen sich die neuen genetischen Erkenntnisse am Menschen heute bereits als große Chance auch für den Hund

Mehrere zehntausende Gene werden für den Haushund geschätzt. Die Erbanlagen sind auf 32 Chromosomenpaare verteilt. Eines der wichtigsten Ergebnisse aus der Genomforschung der letzten Jahre ist der Befund, dass sich die Erbsubstanz von Spezies zu Spezies wenig unterscheidet. Die Erbanlagen des Hundes zeigen größte Übereinstimmung mit dem Menschen und mit dem Rind. Bei der Suche nach Erbanlagen für Gesundheitsmerkmale des Hundes wird der Genkatalog des Menschen daher auch für den Hund herangezogen.

Mit solch direkter Information aus der Humangenetik ist es an der US Universität erfolgreich gelungen, genetische Ursachen aufzudecken.

An mehreren Universitäten, überwiegend in den USA, wird zurzeit an dem Nachweis weiterer Erbkrankheiten beim Hund gearbeitet. Dies betrifft Krankheiten, z.B. das Stressgen beim Leistungshund, erbliche Augenanomalien, und erbliche Hautdefekte usw. Große Züchter und Verbände unterstützen diese Forschung. Bei Ihren Arbeiten verwenden die Wissenschaftler vorwiegend genetische Marker. Die fraglichen Chromosomenabschnitte und Gene werden mit den Markern möglichst eng eingekreist, markiert, ihre Aufspaltungen beobachtet und letztlich bei erfolgreichem Vorgehen in ihrer Zusammensetzung auch aufgedeckt. Gelingt dies nicht vollständig, können bereits mit den Markern gute Aussage gemacht werden. Voraussetzung ist exakt erhobene Praxis-Information und ausreichend umfangreiches Testmaterial (meist Blutproben) aus betroffenen Hundefamilien. Zur Verkürzung des Generationsintervalls kann Erbsubstanz, zum Beispiel zur schnelleren Aufklärung schwerer Defekte, aber auch an Embryonen gewonnen werden. Während labortechnische Voraussetzungen international doch weitgehend vorliegen, fehlt es zu Hundeprojekten jetzt vor allem an nachhaltiger finanzieller Unterstützung. Im Vergleich zu Heimtieren und anderen landwirtschaftlichen Nutztieren liegt das Wissen um die Genetik des Hundes noch weit zurück.

Wichtige weitere Forschungsarbeit wird die Suche nach genetischen Wirkungen für die große Gruppe der Atemwegserkrankungen, Allergien, Knochendefekte, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates des Hundes sein. Solche Erkrankungen werden meist von vielen Erbanlagen und Umweltwirkungen hervorgerufen. Hier die exakte molekulargenetische Basis zu erforschen zeigt sich zurzeit als größte Herausforderung auch bei humangenetischen Arbeiten. Forschungen am Hund wurden erst in sehr kleinen Schritten aufgenommen. Doch auch für die komplex zusammengesetzten Merkmale wird die Hundezucht von den Fortschritten aus der Humangenetik profitieren. Die Aufdeckung genetischer Ursachen für Krankheiten und Defekte wird letztendlich nicht zu einem vollständig erbfehlerfreien und zu einem krankheitsfreien Hund führen. Die genetischen Arbeiten werden aber medizinische Geheimnisse des Hundes aufklären. Sie können eindeutige Krankheitsdiagnosen und effektive Behandlungsmethoden ermöglichen.

Mit Gentests lassen sich zudem schwere Erbfehler und somit Leid für betroffene Tiere umgehen. Mit dem neuen genetischen Wissen haben Mediziner an der US Universität von Colorado jetzt auch Gentransfer zur Behandlung von Gelenkserkrankungen beim Hund erstmals erfolgreich eingesetzt. Eine deutliche und nachhaltige Verbesserung des gesamten Krankheitsbildes betroffener Hunde konnte erreicht werden. Da Hunde und Menschen gleiche Formen von Arthrose bekommen, sieht die Arbeitsgruppe hier einen Weg auch für die Humanmedizin. Neben den mehr medizinischen Fragestellungen wird die Genkarte des Hundes aber auch Fragestellungen zur Leistungsvererbung beantworten. Leistungsmerkmale des Hundes, wie Leistungsfähigkeit, Rennleistung, Dressur- und Sportleistung werden nach unserer bisherigen Kenntnis von vielen Erbanlagen und Umweltwirkungen determiniert. Noch haben wir über die Anzahl und über die Höhe der Einzelgenwirkungen keine Information. Statistische Auswertungen erlauben bisher nur eine Schätzung über den genetischen Gesamtbeitrag.

Ergebnisse an anderen Tierarten aber zeigen, dass es durchaus Gene auch mit so genannter Hauptwirkung auf Leistungsmerkmale gibt. Diese sind auch beim Hund zu erwarten. Noch ist es ein eher schwieriger Weg, doch gelingt es, solche Informationen aufzudecken, so könnte zum Beispiel genetisch bedingte Leistungsveranlagung und damit auch ihre Weitergabe an die nächste Generation getestet und vorausgesagt werden. Dies ist eine besondere züchterische Chance, vor allem für die Leistungshundezucht. Erste Forschungsarbeiten wurden hier in den USA, Frankreich, England und in den Niederlanden aufgenommen. Doch auch die Hobbyzüchter profitieren bereits von der neuen Genetik. So können heute schon das Fuchsgen und die Erbanlagen getestet werden. Indirekte Verfahren, sog. Markertests, gibt es bereits. Hier sind aus den USA in Kürze direkte Gentests zu erwarten.

Zusammenfassend geht es jetzt aber erst einmal darum, mehr Wissen über die Genetik des Hundes zu erarbeiten. Bisher wurden annähernd ein paar hundert Gene, also erst gut ein Prozent der Erbanlagen des Hundes kartiert. Weitere erfolgreiche Projekte zur Hundegenetik aber werden zukünftig sicher nur mit wirkungsvoller Unterstützung durch die Hundezüchter und ihre Verbände realisiert.

Quelle: Bernhardiner-Info